Ofenkartoffeln mit Pfifferlingen – die heiße Knolle mit dem Extrapfiff

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Herbstliche Variante einer Ofenkartoffel mit Pfifferlingen und Gremolata

Ofenkartoffeln gibt es in vielen Varianten. Die bekanntesten Begleiter der heißen Knolle sind Sour Cream oder Kräuterquark. Passend zum Sommerende und zum Start der Pilzsaison bekommst du von mir eine herbstliche Variante des Gerichts. Verfeinert mit Pfifferlingen verwandeln sich die Ofenkartoffeln in ein besonderes Mittag- oder Abendessen.

In Sachsen wird er Gelchen genannt, in Bayern heißt er Eierschwammerl und in Franken trägt er den Namen Gelberle. Gemeint ist der Pfifferling, der zweifelsfrei zu den beliebtesten unter den heimischen Waldpilzen zählt und jedes Sammlerherz höherschlagen lässt. Je nach Wetterlage sprießen die Pfifferlinge schon ab Mitte/Ende Juni aus dem Boden. Die Saison kann bei milden Temperaturen sogar bis November andauern. Deshalb nichts wie in den Wald und bei einem erholsamen Spaziergang ein paar leckere Pfifferlinge einsammeln. Ich versichere dir, du wirst dich gleich zweimal freuen: Einmal beim Finden des schmackhaften Speisepilzes und einmal beim Genießen. ツ

 

Pfifferlinge sammeln & putzen

Pfifferlinge wachsen gerne auf sauren Waldböden, bevorzugt in der Nähe von Fichten. Aber auch unter Rotbuchen, Eichen, Kiefern und Tannen sind sie öfters anzutreffen. An seinen goldgelben Hüten ist er leicht zu erkennen und birgt deshalb kaum ein Risiko, ihn mit anderen giftigen Arten zu verwechseln. Als junger Pilz trägt er einen gewölbten Hut, mit eingerolltem Rand, der sich weiter zu der typischen Trichterform entwickelt. Charakteristisch für den Pfifferling sind auch die feinen Lamellen an der Unterseite des Huts sowie das weiß gefärbte Fleisch im Inneren.

Pfifferlinge stehen in Deutschland unter Naturschutz. Um das unterirdische Pilzgeflecht zu schonen darf deshalb maximal 1 kg pro Person und Tag für den Eigenverzehr gesammelt werden. Dabei gilt, das Geflecht so wenig wie möglich zu schädigen und die Pilze entweder vorsichtig aus dem Boden zu drehen oder noch besser dicht über dem Boden abzuschneiden. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln übrigens überhaupt nicht erlaubt.

Wenn du kein Sammlerglück hattest oder dir beim Anblick des edlen Gewächses im Wald doch zu unsicher warst, musst du nicht auf mein leckeres Rezept verzichten. Frische Pfifferlinge gibt es mittlerweile überall zu kaufen. Angeboten werden sie auf regionalen Wochenmärkten, in gut sortierten Lebensmittelläden oder mittlerweile sogar im Discounter (August/September).
Egal ob du deine Pfifferlinge selbst gesammelt oder doch gekauft hast – eines haben sie jetzt alle gemeinsam: Sie müssen geputzt werden. Dabei solltest du, wenn möglich, vollständig auf Wasser verzichten. Die Pilze würden sich sonst schnell mit Wasser vollsaugen und dadurch ihr Aroma verlieren. Am einfachsten und schonendsten bekommst du die Pfifferlinge mit einem Küchenpinsel oder einer spezielle Pilzbürste sauber. Starke Verschmutzungen entfernst du am besten mit einem scharfen Messer.

Sammler nutzen ein sogenanntes Pilzmesser. Die Besonderheit des Messers liegt darin, dass sich an dessen Ende eine kleine Bürste befindet. Mit ihr lassen sich beim Sammeln direkt Verschmutzungen und Erdreste grob entfernen. Das erleichtert das spätere Putzen Zuhause.

 

Pfifferlinge treffen auf Ofenkartoffeln

Pfifferlinge sind ein Genuss und schon der Duft, der aromatischen Pilze, steigt beim Zubereiten in die Nase. In meinem Rezept treffen die goldgelben Gewächse auf heiße Ofenkartoffeln. Das Beste daran: Die Zubereitungszeit ist sehr gering. Während die Kartoffeln im Backofen alleine vor sich hin garen, braucht es lediglich 25 Minuten um die Pfifferling-Creme und die Gremolata (Kräuter-/Würzmischung) herzustellen. Die restliche Zeit steht dir zur freien Verfügung. Klingt das nicht toll!?
ツ Schön angerichtet sehen die Ofenkartoffeln noch einmal schmackhafter aus und du hast ein tolles Mittag- oder Abendessen auf den Tisch gezaubert – Et voilà!

 

ZUTATEN

Für 4 Portionen

4 Ofenkartoffel groß, à 300 g
300 g Pfifferlinge
3 El Öl, neutral
1 El Butter
Salz
Pfeffer
200 g Crème fraîche
1 Tl Zitronensaft
1 Bund Petersilie, kraus
1 Knoblauchzehe
1 Tl Zitronenschale (Bio)
Grobes Salz zum Bestreuen

 

ZUBEREITUNG

1. Kartoffeln waschen und in Alufolie wickeln. Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad (Gas 3, Umluft 180 Grad) auf der 2. Schiene von unten ca. 2 – 2:30 Stunden im Backofen garen. Die Garzeit richtet sich dabei nach der Größe der Kartoffeln.

2. Frische Petersilie waschen und zum Trocknen auf ein Küchenhandtuch legen und zur Seite stellen. Zwischenzeitlich die Pfifferlinge sorgfältig putzen und größere Pilze grob schneiden. Öl und Butter in einer Pfanne stark erhitzen und die Pfifferlinge darin unter Schwenken ca. 4 – 5 Minuten bei starker Hitze braten. Anschließend die Pilze mit Salz und Pfeffer würzen und vollständig abkühlen lassen.

3. Währenddessen die Crème fraîche mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft verrühren und abschmecken. Die abgekühlten Pfifferlinge unterrühren.

4. Petersilienblätter von den Stielen zupfen und zusammen mit der Knoblauchzehe fein hacken. Zitrone fein reiben und mit dem Petersilien- Knoblauchgemisch vermengen.

5. Kartoffeln aus dem Backofen nehmen, aus der Folie wickeln und leicht abkühlen lassen. Kartoffeln kreuzweise einschneiden, vorsichtig aufdrücken und auf Tellern anrichten. Mit der Pfifferling-Creme füllen und mit dem Petersiliengemisch bestreuen. Mit grobkörnigem Salz bestreut servieren.

 

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