Hängeseilbrücke Geierlay – Adrenalinkitzel im schönen Hunsrück
In einem verschlafenen Örtchen im Hunsrück, wurde einst die Idee zur Hängeseilbrücke Geierlay geboren. Heute spannt sie sich über ein nahegelegenes einsames Tal bei Mörsdorf. Unter ihr rascheln die Blätter der Baumkronen im Wind. Am Grund schlängelt sich idyllisch ein kleiner Bach durch die mit Moosen und Farnen bewachsenen Schieferfelsen. An den Hängen des Mörsdorfer Bachtals reihen sich alte Hainbuchen und Eichen aneinander und beheimaten Greifvögel verschiedenster Arten. Die meisten Besucher zieht es aufgrund der Fußgängerseilbrücke in das beschauliche Dorf. Doch es lohnt sich auch ein Blick fernab des Highlights. Denn dort warten wunderschöne Wanderwege, die durch die besondere Flora und Fauna des Mörsdorfer Bachtal verlaufen. Die schmalen Pfade führen abseits vom Trubel, durch ruhige Wälder, vorbei an plätschernden Bächen und hellen Lichtungen.
Ihre Entstehung
Vor einigen Jahren lockte die malerische Landschaft noch Touristen aus allen Ecken in die Wandergebiete rund um Mörsdorf. Mit der Zeit nahm die Zahl der Besucher ab und eine Idee wurde gesucht, um wieder mehr Reisende anzuziehen. 2006 gab es dann das erste Mal den Gedanken, eine Hängeseilbrücke als anziehende Attraktion errichten zu lassen. Damals war dieser Vorschlag belächelnd verworfen worden. Im Jahr 2010 griffen drei „Brückenträumer“ die Idee erneut auf, mit dem Ergebnis: Die Brücke ist realisierbar. Bis zum Bau vergingen noch einige Jahre, denn die Finanzierung stand noch im Raum. 2015 war es dann endlich soweit – das Projekt „Hängeseilbrücke“ erhielt seinen Startschuss. Nach nur knapp sechs Monaten war sie fertiggestellt und begeistert seit dem jung und alt.
Anreise und Parken
Die Hängeseilbrücke Geierlay liegt zwischen den Gemeinden Mörsdorf und Sosberg, im Hunsrück (Rheinland-Pfalz). Eine Parkmöglichkeit an der Brücke selbst gibt es nicht. Sie ist nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. In Mörsdorf stehen deshalb insgesamt vier gut ausgeschilderte und kostenpflichtige Parkplätze zur Auswahl (Stand 2019).
Der kleine Parkplatz am Besucherzentrum ist besonders beliebt. Er liegt nämlich direkt am Zugang zum ca. 1,2 km langen Wanderweg zur Hängeseilbrücke und ist deshalb schnell belegt. Wer sein Glück trotzdem versuchen möchte, findet die Adresse, die direkt zum Besucherzentrum mit angrenzendem Parkplatz führt, weiter unten.
Die Gebührenpflichtige Zeit liegt dort zwischen 6.00 Uhr und 22 Uhr. Die ersten beiden Stunden kosten 4 Euro, anschließend wird im 15 Minutentakt für 50 Cent abgerechnet (Stand 2019). Die weiteren Parkplätze befinden sich eher am Rande von Mörsdorf und sind von 7.00 Uhr bis 21.00 Uhr gebührenpflichtig. Dort gibt es eine Mindestparkgebühr von 2 Euro. Anschließend kosten 4 Stunden 4 Euro, und so weiter (Stand 2019). Alle Informationen rund ums parken findest du hier noch einmal im Überblick.
➤ Die Parkmöglichkeiten im Ort sind ausschließlich den Anwohnern mit Parkausweis vorbehalten.
➤ Die Einnahmen aus den Parkgebühren fließen direkt in den Erhalt und in die Sicherheit der Hängeseilbrücke. Außerdem wird mit dem Geld auch die Sauberkeit der Umgebung finanziert – traurig aber wahr!
In der Gemeinde Sosberg besteht auch noch einmal die Möglichkeit sein Auto (keine Wohnmobile oder Busse) abzustellen. Die Anzahl der Parkmöglichkeiten sind jedoch deutlich geringer. Wer von hier aus startet, hat einen ca. 1,9 km langen Fußmarsch vor sich.
Adresse & Anfahrt
Besucherzentrum Geierlay
Kastellauner Straße 23
56290 Mörsdorf
Parkplatz – Besucherzentrum
Parkgebühren von 6.00 – 22.00 Uhr
10 Minuten: Kostenfrei
2 Stunden: 4,00 €
anschließend pro 15 Minuten: 0,50 €
Alle weiteren Parkplätze
Parkgebühren von 7.00 – 21.00 Uhr
Mindestparkdauer 2 Stunden
2 Stunden: 2,00 €
4 Stunden: 4,00 €
Besucherzentrum
Das kleine Besucherzentrum unterteilt sich in drei Teilbereiche: Foyer, Restaurant und öffentliche Toiletten. Wer Informationen rund um die Hängeseilbrücke und ihren Bau sucht, ist im Foyer genau richtig. Hier gibt es zahlreiche Infos zur Geierlay.
Eine Stärkung, vor oder nach dem Marsch, wird im Lokal „Restauration Geierlay“ angeboten. Die Gaststätte verwöhnt seine Besucher mit regionalen Leckereien.
Das stille Örtchen ist in Mörsdorf bedauerlicherweise sehr dünn gesät. Ausschließlich am Besucherzentrum gibt es Toiletten und die sind noch dazu kostenpflichtig.
➤ Für alle Fahrradfreunde wird am Besucherzentrum auch ein Verleih angeboten. Zur Auswahl stehen fünf verschiedene E-Bikes und für Familien mit kleinen Kindern, zusätzlich noch zwei Anhänger (Stand 2019).
Hängeseilbrücke Geierlay
Von Mörsdorf aus erreichst du die Brücke im Norden, über einen ausgeschilderten Weg. Die Route führt erst durch den Ort und anschließend über einige Felder. Bis auf die letzten 300 Meter ist der Weg asphaltiert und durchgehend einfach zu begehen. Für die 1,2 km solltest du ca. 20 – 30 Minuten einplanen.
Beginnt deine Wanderung in Sosberg, erreichst du nach 1,9 km die Brücke im Süden.
Gleich von welcher Seite du kommst – jetzt kann das Abenteuer Hängeseilbrücke beginnen. Ab sofort solltest du schwindelfrei sein und deinen Hut und Schal gut festhalten.
Eine massive Betonkonstruktion eröffnet dir den Weg auf die Brücke und es liegen 360 m Adrenalinkitzel unmittelbar vor dir. Anfangs brauchst du vielleicht nicht ganz so viel Mut, denn der Abstand zum Boden ist noch gering und die Brücke wackelt kaum. In der Mitte der Geierlay sieht das Ganze schon etwas anders aus. 100 Meter Luft liegen zwischen dir und dem Boden und die Brücke schwankt. Wie stark sie sich bewegt hängt von der Besucherzahl auf der Geierlay ab und wie intensiv der Wind weht. Aber lass dir gesagt sein: Auch bei wenig Wind und nur vereinzelten Touristen/Wanderer auf der Hängeseilbrücke wackelt es ganz schön!
Wer sich nicht traut, dem stehen einige Bänke zum Warten zur Verfügung.
➤ Fahrräder dürfen über die Brücke geschoben werden.
➤ Kinderwagen sollten besser vor der Brücke abgestellt werden. Die Wegbreite liegt bei nur 85 cm und die Wägen würden entgegenkommenden Passanten den Weg versperren.
➤ Hunde sind auf der Brücke erlaubt. Als Hundeliebhaberin würde ich persönlich die Geierlay keinem meiner Hunde zumuten.
Eintritt
Die Hängeseilbrücke ist das ganze Jahr kostenfrei zugänglich. Auch das Besucherzentrum ist kostenlos.
Öffnungszeiten
Die Brücke ist das ganze Jahr geöffnet. Nur bei extrem schlechten Wetterverhältnissen (Sturm, starkes Gewitter) kann sie temporär geschlossen sein. Das Betreten der Geierlay erfolgt auf eigene Gefahr.
Das Besucherzentrum hat seine Türen täglich von 10 – 16 Uhr geöffnet (Stand 2019).
Eintritt
Kostenfrei
Öffnungszeiten
Besucherzentrum: Täglich von
10.00 – 16.00 Uhr
Hängeseilbrücke: Ganzjährig
Namensfindung
Der Name der Hängeseilbrücke wurde in einem öffentlichen Namenswettbewerb ermittelt. Gewonnen hat der Vorschlag, sie nach dem Flurnamen der Gemarkung zu benennen. Warum der Felsabhang den Namen „Geierlay“ trägt, weiß man nicht sicher. Es wird vermutet, dass es einen Zusammenhang zu den in der Nähe beheimateten Greifvögeln gibt.
Der Name setzt sich aus den zwei Begriffen „Geier“ und „Lay“ zusammen. Das Wort „Geier“ wird heute noch für eine Reihe verschiedenster Arten von Greifvögeln verwendet und „Lay“ bedeutet nichts weiter als Fels oder Klippe und ist ein altdeutsches Wort.
Fakten rund um die Brücke
- Bauzeit: ca. 6 Monate
- Eröffnung: Oktober 2015
- Baukosten: 1,2 Millionen Euro
- Verankerungen: wurden 25 m in den Boden gebohrt/gepresst
- Lauffläche: 85 cm
- bis 2017: längste Hängeseilbrücke Deutschlands (jetzt Titan RT an Rappbode-Talsperre/Harz)
- Länge: 360
- Höhe: 100 m
- Eigengewicht: 62 Tonnen
- Windabspannung: 200 km/h
- Traglast: 50 Tonnen (≙ 600 Personen à 80 kg)
- Besucher/Jahr: ca. 230.000 (Stand 2019)
- zählt zu den längsten Hängeseilbrücken Europas
Veranstaltungen
Für Wandergruppen, Betriebsausflüge, Firmenevents oder Klassenfahrten werden geführte Touren oder Themenwanderungen angeboten. Alle Infos zu den Gruppenangeboten findest du unter Walderlebnis-Hunsrück und Abenteuer & Aktivurlaub.
Wanderwege rund um die Geierlay
Eine Wanderung durch das wunderschöne und abwechslungsreiche Rheinische Schiefergebirge, ist definitiv zu empfehlen. Je nach Kondition werden verschiedene Pfade, mit unterschiedlichem Anspruch angeboten. Die Länge der Rundwege liegt zwischen 3 km und 14 km und reicht vom gemütlichen Sonntagsspaziergang, bis hin zu einer Tageswanderung. Der „Klassiker“ ist die rund 6 km lange Geierlayschleife. Für Abenteurer wird die „Bergkreuz-Runde“ mit steilen, teilweise seilgesicherten Pfaden angeboten.
Alle Wege beginnen und enden am Besucherzentrum in Mörsdorf – und bitte denke daran, dass sich ausschließlich dort die einzigen Toiletten befinden. Alles rund um die Wanderwege findest du bei der Touristeninfo Kastellaun.
➤ Auch der Saar-Hunsrück-Steig kreuzt die Hängeseilbrücke und führt unter ihr hindurch. Ebenso sind Wanderungen auf den beiden Traumschleifen „Masdascher Burgherrenweg“ und dem „Dünnbach-Pfad“ vom Mörsdorfer Besucherzentrum aus möglich. Sie liegen beide in unmittelbarer Nähe der Geierlay.
Offizielle Webseite
Alle Information rund um die Hängeseilbrücke findest du hier.